|
Sommersport in Davos
Dass im
April Heimspiele in Davos gelegentlich verschoben oder bei
Schneefall ausgetragen werden müssen, ist wahrlich nicht
aussergewöhnlich. Dass man sich aber noch Anfang Juni beim
Besuch eines C-Junioren-Spiels des FC Davos eher am
Jugend-Schneesporttag wähnt denn an einem Fussballspiel ist
dann doch eher selten. Genau so präsentierten sich die
Bedingungen aber, als die Davoser ihre Fussballkollegen aus
Sevelen auf dem einheimischen Kunstrasen und vor allem auf
Schnee empfingen.
Wie an den Tagen zuvor lagen am
Samstag Morgen in Davos einige Zentimeter Neuschnee. Im
Gegensatz zu den Vortagen blieb dieser jedoch bis am
Nachmittag liegen - nicht zuletzt deshalb, da den ganzen
Vormittag über statt des prognostizierten Dauerregens
trockene Verhältnisse herrschten. Ganz kurzfristig wurden
deshalb Schaufeln und Helfer organisiert. Und dank eines
Sonder-Efforts der Spielerinnen und Spieler sowie
zahlreicher Eltern konnten wenigstens die Torräume und
Linien vom Schnee befreit werden. Ein herzliches Dankeschön
allen Schwerarbeitern auch nochmals an dieser Stelle !
Das Kapitel Einlaufen war für
die Davoser damit abgehakt. Und da sich auch der Trainer der
Rheintaler sofort dafür äusserte, die Partie trotz der nach
Reglement an sich ungenügenden Terrainverhältnisse
auszutragen, pfiff der Schiedsrichter die Partie mit einer
halben Stunde Verspätung auf einem teilweise vom Schnee
befreiten Kunstrasenplatz an. An ein gepflegtes
Kurzpassspiel war bei diesen Verhältnissen natürlich nicht
zu denken. Alle flachen Pässe blieben im nassen Schnee nach
kurzer Distanz stecken und hohe Bälle sprangen kaum auf und
blieben dort liegen, wo sie zum ersten Mal den Boden
berührten. Genau die Verhältnisse also, die sich die Davoser
bei ihren Trainings im März und April jeweils vorzufinden
gewohnt sind ! Und dieser Heimvorteil war an den
Spielanteilen von Beginn weg auch deutlich zu erkennen.
Die Gäste taten sich sehr
schwer, sich über das schneebedeckte Feld zu kombinieren.
Auch den Davosern gelang naturgemäss bei weitem nicht alles
nach Wunsch, doch fanden sie eher die richtigen Mittel, um
den Ball in ihren Reihen zu halten und sich gemeinsam
vorwärts zu arbeiten. So spielte sich das Spielgeschehen in
der Startphase beinahe ausschliesslich in der Hälfte der
Rheintaler ab. Immer wieder drangen die Davoser in den
Strafraum der Gäste vor, wo dank des Davoser Winterdienstes
normal gespielt und kombiniert werden konnte. Aus dieser
Überlegenheit resultierten durchaus auch einige
hervorragende Torchancen - wie in der Partie zuvor war
jedoch die Chancenverwertung einer der grossen Mängel im
Davoser Spiel. Bereits beim ersten Angriff brannte es
lichterloh vor dem Tor der Seveler - und wer weiss, wie sich
die Partie entwickelt hätte, wenn den Einheimischen das eine
oder andere Tor gelungen wäre.
So kam es dann halt wie sehr oft
in solchen Spielen. Je länger die Partie dauerte, desto
häufiger gelang es dem FC Sevelen, seine grossen und
teilweise sehr schnellen Offensivkräfte mit langen Bällen
auf die Reise zu schicken. Vor allem der gegnerische
Spielmacher wurde so immer gefährlicher und prompt gelang
diesem Spieler dann nach einer guten Viertelstunde der
Führungstreffer für die Gäste. Noch vor der Pause legten sie
gar einen zweiten Treffer vor, nachdem die Davoser Defensive
im eigenen Strafraum für einmal zu wenig energisch und
konsequent zur Sache ging und der Davoser Torhüter Ruben
Silva Pinto mit einem flachen Abschluss in die weite Ecke
bezwungen wurde. Die personelle Umbesetzung im Tor der
Einheimischen hatte übrigens nichts mit den südländischen
Wetterverhältnissen zu tun, sondern mit einer Handverletzung
des Stammtorhüters Samuel Stricker.
In der Pause machten sich die
Davoser bewusst, dass der Sieg in dieser Partie und bei
diesen Platzverhältnissen nur über grosses läuferisches
Engagement und viele gewonnene Zweikämpfe zu erreichen sein
würde. Und so steigerten sie ihren schon vor dem Anpfiff und
auch in der ersten Halbzeit bereits guten Einsatz noch
weiter. Obwohl die Rheintaler mittlerweile mit den
ungewohnten Verhältnissen auch deutlich besser zurecht
kamen, dominierten die Einheimischen das Spiel nun klar. Sie
liessen den Ball soweit möglich in ihren Reihen laufen und
drangen immer wieder mit viel Tempo und Zug in das grüne
Rechteck vor dem Tor der Gäste ein. Immer häufiger wussten
sich diese nur noch mit Fouls zu helfen, doch auch aus den
zahlreichen Freistoss-Gelegenheiten resultierte nichts
Zählbares.
Erst etwa
Mitte der zweiten Hälfte wurden sie für ihre Bemühungen
belohnt. Mit Lachlan Greig war es der Kleinste auf dem
Platz, welcher den Ball von der Strafraumgrenze über den
Seveler Torhüter in die Maschen hob. Zu mehr reichte es
jedoch trotz vorbildlichem Einsatz nicht mehr. So
resultierte aus dieser etwas speziellen Partie für die
Davoser innert vier Tagen die zweite Niederlage mit 1:2
Toren - in beiden Spielen aufgrund der vielen guten
Tormöglichkeiten ein ärgerliches Ergebnis. Die spielerische
Leistung des Teams zu beurteilen ist aufgrund der
Platzverhältnisse eher schwierig. Man kann wohl sagen, dass
die Jungs und Mädels das Beste aus den Möglichkeiten gemacht
haben. Und bezüglich ihres Einsatzes dürfen sie mit ihrer
Leistung ganz sicher zufrieden sein. Und wie sagte der
Trainer des FC Sevelen bei der Diskussion über die
Platzverhältnisse vor dem Spiel doch: diese Partie werden
die Junioren wenigstens sicher nicht so schnell vergessen.
Matchtelegramm:
Sa,
01.06.2013, 13:30 |
FC Davos
- FC Sevelen 1 : 2
( 0 : 2 )
Sportzentrum Davos,
Kunstrasen-Loipe
SR: Kevin Gross |
Startaufstellung |
|
Tor: |
Ruben Silva Pinto |
Verteidigung: |
Harrison Greig, Sara Chindamo,
Stina Neuenschwander, Tim Keuning |
Mittelfeld: |
Gian Bossi, Michael Schnetzler, Severin Wenger,
Lachlan Greig |
Sturm: |
Annie König,
Klaus Gröbner |
Auswechselspieler: |
Nathalie Ettinger, Luis
Macado, Samuel Stricker |
Auswechslungen |
|
40. Minute |
Nathalie für Harrison
Luis
für Annie
Samuel für Lachlan |
Tore |
|
18. Minute
32. Minute
65. Minute |
0 : 1
0 : 2
2 : 1
Lachlan Greig |
Bemerkungen |
|
67. Minute |
gelbe Karte für Samuel
Stricker |
|
|